Edelweiß Rohrbach wandert in der „Luxemburger Schweiz"!
von Manfred Schwarz
Die Wandertage des Wanderclubs Edelweiß wurden in diesem Jahr in Bollendorf
durchgeführt. Der Kurort liegt im herrlichen Tal der Sauer, die hier die Grenze
zwischen Deutschland und Luxemburg bildet. Die Anreise erfolgte mit Pkw über
Echternach nach Bollendorf. Bevor wir unsere Zimmer in einem schönen familiär
geführten Hotel bezogen , wurde eine ausgiebige Mittagspause mit Verpflegung
aus dem Kofferraum eingelegt.
Nach dem Abendessen wurde die Wanderung am nächsten
Tag besprochen. Sie führte uns über Schloss Weilerbach an wunderschönen
Felsformationen vorbei zur Liboriuskapelle mit einem herrlichen Blick nach
Echternach und dem Sauertal. Nach einer ausgiebigen Rast mit Rucksackverpflegung
wanderten wir wieder zurück zum Hotel, wo wir uns unser Abendessen nach 18
zurückgelegten Kilometern wohl redlich verdient hatten.
Als zweite Wanderung hatten wir uns die Luxemburger Seite der Sauer vorgenommen
mit den Höhepunkten Schloss Beaufort und dem Felsenlabyrinth.
Zunächst wanderten wir durch zwei von Farnen gesäumten Bachtälern.
Kleine Holzbrücken führten über den Bach und leiteten uns mal rechts, mal
links des Baches entlang, begleitet von wunderschönen Felsformationen.
Bald darauf erreichten wir das Felsenlabyrinth.
Die spektakulären Felsen
übertrafen unser Vorstellungsvermögen. Sie sind nur auf Leitern und Treppen
zu erklimmen. Dabei mussten wir zwei Felspassagen mit einer Breite von
nur 4O bzw. 30 Zentimetern durchqueren. Aus unserer Gruppe schaffte nur
der Gerhard den Durchgang durch die 30-Zentimeter-Passage.
Unser Wanderführer, der Manfred, kam nur durch die 40-Zentimeter-Passage
und sagte daraufhin, dass heute das Abendessen gestrichen wird.
In Bollendorf angekommen, saßen wir gemütlich bei herrlichem Sonnenschein und
einem kalten Getränk an der Sauer zusammen und ließen den spannenden , aber auch
anstrengenden Tag noch einmal Revue passieren.
Die Wanderhighlights des nächsten Tages sollten eigentlich die Irreler Wasserfälle
und die Teufelsschlucht werden. Bisher von Sonnentagen verwöhnt, hatte sich
nun aber Regenwetter eingestellt. Beim Frühstück goss es in Strömen.
Die einhellige Meinung war, heute nicht zu wandern, sondern einen Ausflug
in die Umgebung zu machen. Unser Wanderführer aber war unerbittlich und gab
die Marschroute vor: „Abmarsch um 10 Uhr mit Rucksackverpflegung und vergesst
die Sonnencreme nicht"! Und tatsächlich: Nach ungefähr einer Stunde Regenwanderung
zeigte sich plötzlich die Sonne und begleitete uns den ganzen weiteren Tag.
Von den Irreler Wasserfällen selbst waren wir allerdings etwas enttäuscht.
Dagegen machte die Teufelsschlucht ihrem Namen alle Ehre.
Auf einer steilen Treppe
gelangten wir hinab in diese beeindruckende Felsformation. In der Schlucht selbst
ragen die steilen Felswände links und rechts in die Höhe und lassen oft nur einen
schmalen Durchgang frei.
Die Tiefe der Schlucht beträgt 28 Meter. Wir kletterten
und krochen weiter durch wunderschöne und bizarre Felsformationen.
Irgendwann aber hieß es plötzlich: „Wo ist denn der Gerhard?“ Wir hatten tatsächlich
ein Mitglied unserer Wandergruppe verloren. Unser Wanderführer äußerte nur
lapidar: „10 % Schwund sind bei einer Wandergruppe normal. Wir liegen
also noch im Soll." Nach drei Handyanrufen und eǐnem Umweg von vier Kilometern
hatten wir ihn aber schnell wieder gefunden. Als er wieder bei uns war, wurde
er aus unseren Rucksäcken mit Essen und Trinken verwôhnt, damit er wegen des
Umwegs mit einigen Anstiegen wieder zu Kräften kam. Danach besichtigten wir noch
den interessanten Felsenweiher bei Ernzen. Den ereignisreichen Tag ließen wir
dann in Ferschweiler bei einem kühlen Getränk ausklingen.
Einen Tag später traten wir in bester Stimmung die Heimreise an, wobei wir auf
dem Weinfest in Mehring an der Mosel einen Zwischenstopp einlegten.